Spenden sind ein vitaler Bestandteil unserer Gesellschaft, denn sie schließen Lücken im System. Dort, wo der Staat nicht ausreichend eingreifen kann oder an seine Grenzen stößt, wirken Spenden oftmals wahre Wunder. Egal, ob mit dem Geld eine Kinderklinik ausgebaut werden soll oder ein Wohnprojekt für Obdachlose entsteht, die Spender können sich sicher sein, dass das Geld ankommt und Not lindert. Doch das ist leider nicht immer der Fall, denn Spendenaufrufe im Internet werden getürkt und teilweise kommen perfide Methoden zum Einsatz, um Spendern das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Problem: Jeder kann einen Aufruf starten

Das Internet hat auch das Spenden revolutioniert. Über Webseiten wie GoFundMe kann jedermann sein Schicksal vortragen und darauf hoffen, dass eine breite Gemeinde von Internetnutzern mit Spenden hilft. Auslagen für medizinische Behandlungen oder etwa für Bestattungskosten nach einem Schicksalsschlag gehören mit zu den häufigsten Fällen. Das ist gut und ehrenwert, doch hat diese Entwicklung auch einen Nachteil, denn es ist nicht mehr auf Anhieb ersichtlich, ob ein Spendenaufruf echt oder seriös ist.

Obgleich Webseiten wie GoFundMe vor Betrug warnen und Gegenmaßnahmen ergreifen, bleiben auch sie nicht von Betrügern verschont. Es gibt immer wieder Verdachtsfälle und hin und wieder wird sogar Betrug aufgedeckt. Während sich die Betrüger auf solchen Plattformen registrieren müssen und einen erheblichen Mehraufwand betreiben, um ihre Masche durchziehen zu können, haben sie es mit Kryptowährungen leichter. Die Aufrufe starten sie dann auf eigenen Webseiten und verbreiten sie über Social Media. Alternativ wird auf eine Seite verzichtet und nur auf Social Media geworben. Dazu können auch YouTube-Videos gehören, mit denen das Leid oder vermeintlich gute Taten im Bewegtbild an potenzielle Spender herangetragen wird.

Tierliebe wird für unseriöse Spendenaufrufe missbraucht

In vielen Ländern genießen Tiere rechtlich deutlich weniger Schutz als in Europa oder Nordamerika. Und selbst wenn die Tierschutzgesetze besser sind, so mangelt es in strukturschwachen Regionen an der Durchsetzung. Das betrifft insbesondere Entwicklungsländer, in denen weite Teile der Bevölkerung mit Armut zu kämpfen haben.

Die Masche der Betrüger ist nicht neu. Sie machen Filmaufnahmen von Tieren in Not, die dann gerettet werden. Etwa vor dem Ertrinken in einem Gewässer oder Abfluss. Ebenfalls beliebt sind Darstellungen von Tieren, die in Zäunen oder anderen Hindernissen, die von Menschenhand geschaffen wurden, eingeklemmt sind. Wer ein Tierfreund ist, dem zerreißt es bei dem Anblick vermutlich das Herz. Die bittere Wahrheit ist jedoch, dass die Tiere für diese Aufnahmen mit voller Absicht in eine missliche Lage gebracht werden. Das Gleiche gilt für ausgehungerte Tiere und den Aufruf für Futter zu spenden.

Für die Betrüger reicht es also aus vollkommen unbehelligt Tiere zu quälen, ihre vermeintlichen Heldentaten auf Social Media zu posten und mit einem Spendenaufruf zu versehen. Dazu kann ihnen auch eine Bitcoin-Adresse ausreichen, um Spenden in Empfang zu nehmen. Hinzukommt, dass sie damit auch schwerer greifbar sind als mit einem PayPal- oder Bankkonto.

Vor menschlicher Not wird kein Halt gemacht

Auch das Leiden von Menschen in Not wird von Betrügern missbraucht. So täuschen sie etwa einen Schicksalsschlag vor, indem sie beispielsweise Bilder von Erkrankten aus dem Netz kopieren, um ihre Behauptungen zu untermauern. Es sind auch Fälle möglich, in denen die Webseiten von anerkannten Hilfsorganisationen kopiert werden, um Beute zu machen.

Es empfiehlt sich daher sehr genau zu prüfen, wem man Geld oder Kryptowährungen überweist. Sobald Bitcoin verlangt wird, darf man bereits skeptisch sein, denn die Mutter aller Kryptowährungen wird nur von wenigen gemeinnützigen Organisationen akzeptiert. Ein bekannter Fall ist die Human Rights Foundation, die bereits seit einigen Jahren Bitcoin akzeptiert und sich für Kryptowährungen stark macht. Viele andere Hilfswerke akzeptieren jedoch klassische Banküberweisungen oder PayPal.

Daher ist die Trefferchance für einen Betrug automatisch höher, wenn für die Spende ausschließlich Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum eingefordert werden. Das entspricht nämlich nicht unbedingt den Standards.

Wie kann man gegen diesen Missbrauch vorgehen?

Zunächst sollte man davon Abstand nehmen für einen Zweck zu spenden, der nicht mit einer seriösen und einigermaßen bekannten Organisation im Zusammenhang steht. Plattformen wie GoFundMe mögen die Ausnahme sein, weil hier ein gewisser Aufwand betrieben wird, um Spendern die nötige Sicherheit zu bieten. Zudem sollte man darauf achten, dass der Spendenempfänger oder die empfangende Organisation an die gesetzlichen Rahmenbedingungen hält. Hier die wichtigsten Punkte zum Thema Spenden, was das deutsche Recht anbelangt:

  • Gemeinnützigkeit: Organisationen, die als gemeinnützig anerkannt sind, genießen steuerliche Vorteile und dürfen Spendenquittungen ausstellen, die für die Spender steuerlich absetzbar sind. Für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt und die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen nachgewiesen werden.
  • Transparenz: Spenden sammelnde Organisationen sollten transparent über die Verwendung der Gelder berichten. Dazu gehört u. a. die Veröffentlichung von Jahresberichten, in denen Einnahmen und Ausgaben detailliert aufgeführt sind.
  • Datenschutz: Beim Umgang mit Spenderdaten müssen die Vorschriften der Datenschutz-Grundverordnung eingehalten werden. Dies umfasst den Schutz persönlicher Daten und die Unterrichtung der Spender darüber, wie ihre Daten verwendet werden.
  • Gewerbsmäßige Sammlungen: Wer gewerbsmäßig Spenden sammelt, also mit der Absicht, daraus einen Gewinn zu erzielen, muss dies unter Umständen anmelden und genehmigen lassen. Die genauen Bestimmungen können je nach Bundesland variieren.
  • Öffentliche Sammlungen: Für öffentliche Sammlungen, z.B. auf der Straße oder von Tür zu Tür, kann eine Genehmigung erforderlich sein. Die Bedingungen hierfür sind in den kommunalen Sammlungsgesetzen der jeweiligen Bundesländer geregelt.

Diese Informationen sind insbesondere dann sachdienlich, wenn man gerne Spenden möchte und sicherstellen will, dass das Geld auch ankommt. Dies betrifft also die Prüfung der Anbieter, was aber, wenn man einen Betrug entdeckt und ihn unterbinden will?

Weil nahezu alle betrügerischen Absichten in irgendeiner Form Social Media involvieren, sollte man dort geeignete Maßnahmen ergreifen. Daher die betreffenden Accounts beim Betreiber melden und möglichst blockieren. Kommentare oder das Teilen von verdächtigen Beiträgen, um andere Nutzer zu warnen, sollte man möglichst unterlassen. Denn die Algorithmen der Plattformen amplifizieren zumeist Inhalte, die geteilt oder kommentiert werden. Damit erreicht man also das genaue Gegenteil und gibt Betrügern mitunter eine Bühne. Eine weitere Möglichkeit stellt eine Strafanzeige dar, was aber davon abhängig ist, was konkret dargestellt wird. Weil die Darstellungen selten eine konkrete Straftat erkennen lassen, sind den Behörden die Hände gebunden. Zwar kann man daran fühlen, dass beispielsweise Tiere absichtlich in Not gebracht werden, aber klare Verdachtsmomente ergeben sich nicht unbedingt zwingend.

Sie sind ein Betrugsopfer? Lassen Sie sich von unseren Juristen umgehend unterstützen!

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Obgleich dies möglich ist, hängt es, wie bereits angedeutet, von einer Reihe von Umständen ab und kann daher nur individuell beurteilt werden. Generell können wir aus unserer langjährigen Praxis berichten, dass wir meistens positive Resultate erzielen konnten. Dies liegt nicht nur daran, dass wir in der Lage waren, eine Kompensation für die Geschädigten zu erwirken, sondern auch daran, dass wir präventiv agieren konnten, um sie vor weiteren oder noch gravierenderen Schäden zu schützen.

Unsere Expertise wächst stetig, und wir erweitern auch unsere Verbindungen zur Polizei. Rechtsanwalt Dr. Maisch und Kryptoforensiker Timo Züfle gelten als ausgewiesene Spezialisten in Sachen Kryptokriminalität. Beide leiten Fortbildungen für Angehörige der Kriminalpolizei an der Hochschule für Verwaltung und Sicherheit in Wiesbaden sowie bei den Landeskriminalämtern.

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